Die Schachspielerin
Die Dame ist die stärkste Figur - Sandrine Bonnaire, die Vorzeigefrau französischer Autorenfilme, hat zu Beginn von Caroline Bottaros Film "Die Schachspielerin" weder Selbstvertrauen noch Anmut noch Motivation. Hélène wurde durch die Liebe zu ihrem Mann zur Manövriermasse ihres eigenen Lebens, als sie nach Korsika ging und hier Putzfrau und Bedienerin spielt. Quasi der Bauer im Schachspiel der Mächte, eine kleine Figur, nicht zu vernachlässigen zwar, aber auch der erste Teil, an den man denkt, wenn es darum geht, etwas zu opfern.
Die Arbeiterin als Strategin
Sie hat sich selbst geopfert- und das steht ihr nicht gut. Sandrine Bonnaire war authentisch als Johanna von Orleans, als Prostituierte mit einer Portion Abgeklärtheit oder auch als Mörderin. Sie ist auch als Putzfrau umgeben von einer scheinbar unbezwingbaren Aura melancholischer Einsamkeit - aber als Putzfrau ist sie ebenso eindeutig eine Fehlbesetzung. Und die Metamorphose von der genügsamen Hausfrau, Mutter und Arbeiterin hin zur fast bourgeoisen Strategin hinter dem Schachbrett gelingt ihr mit Mühelosigkeit, die argwöhnisch macht.
Der Rösselsprung
Aber, trotz allem, man sieht Sandrine Bonnaire mit Genuss dabei zu, wie sie mit einem Rösselsprung, der ihr so einfaches Leben verkompliziert, die Grenzen zwischen den Klassen überwindet und ihre Putzfrau zur Dame wird, die erst ihren kauzigen Lehrer (Kevin Kline als spröder Amerikaner) matt setzt, bevor sie mit dem ersten Turnier, bei dem sie im Endspiel den Adel vorführt, in die Großmeisterklasse aufsteigt.
Coming-of-age
Großartige Bilder, eine erstklassige Besetzung und eine zerklüftete Landschaft formen einen Bilderteppich für einen coming-of-age-Film, bei dem die Hauptdarstellerin aus ihrem Alter heraustritt und wieder lernt, eine spielerische Leichtigkeit zu entwickeln. Als Hélène und ihr Lehrer am Ende eine offene Partie ohne Brett spielen, hat sie die Erotik und die Kommunikation des Spiels gefunden, die sie am Beginn zu dieser Leidenschaft hingeführt hat. Und jetzt hat die Dame die Dominanz.
Die Arbeiterin als Strategin
Sie hat sich selbst geopfert- und das steht ihr nicht gut. Sandrine Bonnaire war authentisch als Johanna von Orleans, als Prostituierte mit einer Portion Abgeklärtheit oder auch als Mörderin. Sie ist auch als Putzfrau umgeben von einer scheinbar unbezwingbaren Aura melancholischer Einsamkeit - aber als Putzfrau ist sie ebenso eindeutig eine Fehlbesetzung. Und die Metamorphose von der genügsamen Hausfrau, Mutter und Arbeiterin hin zur fast bourgeoisen Strategin hinter dem Schachbrett gelingt ihr mit Mühelosigkeit, die argwöhnisch macht.
Der Rösselsprung
Aber, trotz allem, man sieht Sandrine Bonnaire mit Genuss dabei zu, wie sie mit einem Rösselsprung, der ihr so einfaches Leben verkompliziert, die Grenzen zwischen den Klassen überwindet und ihre Putzfrau zur Dame wird, die erst ihren kauzigen Lehrer (Kevin Kline als spröder Amerikaner) matt setzt, bevor sie mit dem ersten Turnier, bei dem sie im Endspiel den Adel vorführt, in die Großmeisterklasse aufsteigt.
Coming-of-age
Großartige Bilder, eine erstklassige Besetzung und eine zerklüftete Landschaft formen einen Bilderteppich für einen coming-of-age-Film, bei dem die Hauptdarstellerin aus ihrem Alter heraustritt und wieder lernt, eine spielerische Leichtigkeit zu entwickeln. Als Hélène und ihr Lehrer am Ende eine offene Partie ohne Brett spielen, hat sie die Erotik und die Kommunikation des Spiels gefunden, die sie am Beginn zu dieser Leidenschaft hingeführt hat. Und jetzt hat die Dame die Dominanz.
cinematograph - 3. Jun, 22:04